Kinder und ihre Faszination für Märchen
Die Gebrüder Grimm, Robin Hood und viele weitere Märchenfiguren sind in den Augen von Kindern wahre Helden - und das natürlich nicht ganz unberechtigt. Wenn auch nicht immer auf realistischen Wegen vermitteln sie Kindern wichtige Werte und bereiten sie aufs Leben vor. Sie lassen sie zum Beispiel zwischen Gut und Böse unterscheiden und zeigen damit auf, was sich gehört und was nicht.
Aber natürlich erkennen Kinder nicht unbedingt eigenständig den lehrreichen Wert, den Märchen für sie mitbringen. Stattdessen begeistern sie sich vielmehr für die Heldentaten, die einige der Figuren ausüben und lieben es, ihre Idole in der Freizeit nachzuahmen – das kann positive Folgen haben.
Gelegenheiten der Identifikation
Dass Kinder eine Lieblingsserie, einen Lieblingsfilm oder ein Lieblingsmärchen haben, ist ganz üblich. Und von einigen Figuren sind sie in der Regel so begeistert, dass sie sich zu ihrem großen Vorbild entwickeln. Und haben Kinder erst einmal ein Vorbild gefunden, können sie meist nicht genug davon haben, weshalb sich Märchenfiguren oft auch auf Kinderkleidung, Rücksäcken, Brotdosen und Spielzeug zeigt. So sind sie ihrem Vorbild immer besonders nah, können anderen von diesem berichten und ihre eigene Fantasie ausbauen.
Jedes Kind baut zu gewissen Figuren, Charakteren oder auch Personen eine Verbindung auf, die es unbemerkt verinnerlicht. Das führt dazu, dass sie anfangen, einen Traumberuf, eine neue Lieblingsbeschäftigung oder ein bestimmtes Verhalten zu entwickeln. Glücklicherweise ist es uns angeboren, uns in der Regel immer für die gute Seite zu begeistern, sodass kaum ein Elternteil befürchten braucht, dass das eigene Kind anfängt, einen der Bösewichte nachzuahmen, die in Märchen natürlich auch immer vorhanden sind. Dass das Gute am Ende immer siegt, finden Kinder aber schließlich selbst schnell heraus!
Märchen bieten ungeheuer große Lernmöglichkeiten
Die Tatsache, dass Kinder sich so sehr für Märchen faszinieren, bringt einige wirklich positive Aspekte mit sich. Ohne dass es ihnen bewusst ist, lernen sie mit jedem Märchen eine ganze Reihe an Fähigkeiten kennen oder zu verbessern. Speziell die klassischen Märchen basieren auf wesentlichen Eigenschaften, die für das gesamte Leben eine große Bedeutung haben. So lehrt das Märchen von Schneewittchen zum Beispiel, dass man nicht alles von Fremden annehmen und mit angebotenen Speisen vorsichtig sein sollte. Auch das Märchen vom Rotkäppchen übermittelt Kindern, stets vorsichtig und skeptisch zu sein, um Gefahren zu vermeiden.
Grundsätzlich sind Märchen dafür entwickelt worden, um Moral und Botschaften zu übermitteln. Sie liefern ihnen ein gutes Verständnis von essentiellen Dingen wie Gut und Böse, Recht und Unrecht, und schaffen klare Vorstellungen. Ein Hauch von Magie und Fantasie darf dabei natürlich aber auch nie fehlen, um Kinder in den Bann zu ziehen.
Vorsicht mit dem Umgang von Kindern und Fernsehen
Trotz der vielen guten Werte, die Märchen und Geschichten mit sich bringen können, bedeutet das nicht, dass Kinder schon früh vor den Fernseher gesetzt werden. Ganz im Gegenteil ist es wichtig, genau zu kontrollieren, was sich Kinder ansehen und wie oft sie das tun. Moderne Serien und Filme unterscheiden sich stark von klassischen Märchen und geben Kindern nicht immer die besten und Vorstellungen vom Leben mit auf den Weg.
Bedenken Sie auch, dass häufiges Fernsehen Kinder schnell in die Welt der digitalen Medien einführt, was sich im heranwachsenden Alter negativ auswirken kann. Achten Sie also darauf, dass Ihre Kinder einen guten Ausgleich haben und häufiger in die Natur kommen. Anstelle von Fernsehen kann sich ein Märchenbuch übrigens auch hervorragend eignen!
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