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Wie Till ein ganzes Dorf durcheinander wirbelt

Der Junge Till Eulenspiegel war inzwischen zu einem jungen Mann herangewachsen. Eines Tages hatte er mal wieder beschlossen, sich einen Spaß mit seinen Mitmenschen zu erlauben. Zumindest hielt er seine wunderlichen Ideen für Späße. Es ist höchst fraglich, ob seine Mitbürger dem zustimmen würden.

So machte er sich auf den Weg, um seine Idee in die Tat umzusetzen. Als er am kleinen Fluss Saal ankam, spannte er ein Hochseil über das Flüsschen und rief seine Freunde, Verwandte und Nachbarn. Sie sollen sich ihm anschließen. Warum auch nicht? So dachten viele und folgten Till Eulenspiegel. Sie waren gespannt darauf, was sich der junge Mann schon wieder ausgedacht hatte.

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Tills Freunde, Nachbarn und Verwandten versammelten sich am Hochseil und warteten gespannt darauf, was er nun als Nächstes tun würde. Es waren insgesamt 200 Mitbürger zum Fluss gekommen, um ihre Neugier zu stillen. Da sprach Till Eulenspiegel und forderte sie auf, jeweils ihren linken Schuh auszuziehen.

Er wolle ihnen ein ganz besonderes Kunststück zeigen, so war seine Erklärung. Verwundert sahen sich die Menschen um und fragten sich, was der junge Till nun wieder vorhat. Da gab der erste nach und entschied, dem Jungen den Gefallen zu tun. Er zog sich den linken Schuh aus und die anderen 199 Umstehenden folgten ihm. Alles lief nach Tills Plan und er freute sich ausgesprochen darüber.

Nachdem nun alle jeweils den linken Schuh ausgezogen hatten, sammelte er sie ein und befestigte sie an einen langen Band. Anschließend kletterte er mit allen 200 Schuhen aufs Hochseil hinauf. Hoch auf dem Seil stand er mit den 200 Schuhen über den Köpfen seiner Mitmenschen und grüßte sie freundlich. Da ließ er auf einmal einen Schuh nach dem anderen von oben auf die herumstehenden Freunde und Nachbarn fallen.

Diese Tat versetzte seine Mitbürger in helle Aufregung, denn alle suchten durcheinander nach ihren Schuhen. In dem Gedränge war es äußerst schwierig, seinen Schuh zu finden. Die Menschen riefen sich gegenseitig einiges zu und rissen sich die Schuhe aus den Händen. Im Augenblick war das reinste Chaos entstanden.

Nachdem nun alle nach der ganzen Rauferei ihre Schuhe gefunden hatten, hatte sich Till Eulenspiegel schon längst aus dem Staub gemacht und versteckte sich bei seiner Mutter. Seine Mitmenschen schwörten Rache, doch von diesem Streich hat sich noch jahrelang in der Stadt herumgesprochen.

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